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Publiziert: 01 Feb. 2024
Aktualisiert: 16 Feb. 2024

Vereinfachung des administrativen Aufwands beim ZEV

Die Administration einer ZEV kann sehr einfach gehalten werden. Neben gesetzlich festgelegten Grundlagen, gibt es jedoch Spielraum für Betreiber und Teilnehmer um sich zweckmässig zu organisieren. Dieser Spielraum kann in manchen Fällen zu unnötiger Komplexität führen. Im Folgenden erklären wir Ihnen, auf was Sie achten müssen und was wir empfehlen, um einen geringen Aufwand beim Administrieren Ihres ZEV zu haben.

1. Die Grundlagen im Blick behalten:

Bevor man in die Details einsteigt, ist es wichtig, die Grundlagen zu verstehen. Es gibt einige Anforderungen an ein ZEV, welche eingehalten werden müssen. Dazu gehören unter anderem:

  • Der Schutz der Mieter, welcher besagt, dass nicht beliebig viel für den Solarstrom verlangt werden darf.
  • Eine verbrauchergerechte Verrechnung aller Beteiligten. Diese regelt, dass den Mietern nicht mehr verrechnet wird, als effektiv in der Wohnung verbraucht wurde.
  • Die Installation von MID-konformen Zählern wird vorausgesetzt, um die korrekte Messung des produzierten und verbrauchten Stromes zu garantieren.

Mehr zu den Grundlagen eines ZEV bei zevvy finden Sie unter diesem Link.

Vivint solar 9 Calgk SR Zb8 unsplash

2. Spezialfälle berücksichtigen:

In der Praxis stossen ZEVs auf verschiedene Szenarien. Sei es, wenn Stockwerkeigentümer unterschiedlich in PV-Anlagen investieren oder mehrere Häuser mit verschiedenen PV-Anlagengrössen sich zusammenschliessen. Auch die Einführung eines Energiebudgets oder andere sich selbst auferlegte Regeln sind möglich. Grundsätzlich gilt:

  • Jede ZEV-interne Regel welche Grauzonen reduziert, sollte willkommen sein
  • Jede ZEV-interne Regel welche zusätzliche Komplexität verursacht sollte wenn möglich vermieden werden

3. Flexibilität und Gestaltungsspielraum nutzen:

Trotz dieser Grundlagen gibt es Raum für kreative Lösungen. Betreiber und Teilnehmer können individuelle Vereinbarungen treffen, solange sie die wesentlichen Richtlinien beachten.

Beispielsweise ist nicht festgelegt, wie der produzierte Solarstrom an die Teilnehmer verrechnet wird. Die Berechnung des Solaranteils kann pauschal festgelegt werden oder genauere Aufschlüsselungen umgesetzt werden. Dazu können auch individuell abgestufte Tariflösungen realisiert werden.

Ebenfalls grossen Spielraum findet sich in der Verteilung der schlussendlich resultierenden Einnahmen. Diese lassen sich ebenfalls über unterschiedliche Mechanismen an die Teilnehmer verteilen. Zum Beispiel gleichmässig an alle Teilnehmer oder nach deren ursprünglichen Investitionshöhe.

Grundsätzlich gilt immer je einfacher die Lösung, desto weniger administrativer Aufwand wird verursacht. Sobald eine gewisse Komplexität erreicht wird, sollte in Betracht gezogen werden einen Abrechnungspartner oder Berater hinzuzuziehen.

4. Die Lösung muss einfach sein, wir empfehlen einheitliche Regeln für alle:

Die Verwaltung eines ZEV sollte so einfach wie möglich sein, insbesondere da Verantwortliche im Laufe der Zeit wechseln können. Nicht nur Bewohner und Besitzer wechseln mit der Zeit, oftmals damit verbunden ist ein Wechsel der Zuständigkeit. Damit ein neuer Verwalter nicht vor einem komplex organisierten Konstrukt steht, empfehlen wir bei zevvy einheitliche Regeln für alle, dies unabhängig von der Investition oder des Verbrauches.

Beispiele:

  • Die Mitglieder einer Eigentümergemeinschaft investieren unterschiedlich hoch in die Solaranlage. Es ist verlockend für jeden einen anderen Solartarif einzurichten, aufgrund der Investitionshöhe oder ähnliche Regelungen. Das Verhältniss der Investition zum Stromverbrauch verursacht Verschiebungen inwiefern die Beteiligten von der Investition profitieren. Einfacher wäre es den Strom für Investoren, Mieter und Eigentümer ohne Investition gleich zu tarifieren und die schlussendlich resultierten Einnahmen nach dem Investitionsanteil zu verteilen.
  • Es gibt kleine Wohnungen, grosse Wohnungen und Büros, welche unterschiedliche Solarstromtarife möchten. Mit der Zeit resultieren Diskussionen über die Einteilung. Besser ist, wenn man möglichst alle Beteiligten gleich behandelt und einen einzigen Solartarif vereinbart.
  • Der Eigentümer eines Mehrfamilienhauses initiiert eine ZEV. Nun entstehen Diskussionen inwiefern man den Reststrom im Einheitstarif oder als Doppeltarif beziehen will. Der Eigentümer möchte möglichst im Hochtarif den Solarstrom verkaufen. Dies hat aber den Effekt, dass der Reststrom ausschliesslich im Niedertarif bezogen wird und somit plötzlich günstiger wird als der Solarstrom. Dies führt zu Fehlanreizen bei den Mietern. Die Bewohner wählen schliesslich ein komplexes 4-teiliges Abrechnungssystem und unterschieden zwischen Solarstrom und Restbezug sowie je zwischen Hochtarif und Niedertarif. Im Verlaufe der Laufzeit der Anlage resultieren nun jedes Jahr Diskussionen bezüglich dem Tarifsystem, insbesondere weil die Energieversorger dies fortlaufend anpassen. Viel einfacher wäre es gewesen ein Einheitstarif zu wählen und den Solarstrom 20% günstiger abzugeben, so wie es die Verordnung zulässt. So würde man zwar das kurzfristige Optimum nicht erreichen, hat aber eine langfristige einfache Lösung zur Hand.
Adobe Stock 245220669

Fazit:

Die Verwaltung eines ZEV kann mit klaren Regeln und einfachen Verteilungsmethoden deutlich vereinfacht werden. Die Kunst liegt darin, eine Balance zwischen notwendigen Grundlagen und individuellen Gestaltungsmöglichkeiten zu finden. Unsere Empfehlung ist das einheitliche Behandeln aller Teilnehmer, wenn es um den Bezug geht. Die Auszahlung der Erträge sollte nicht mit den Tarifen für Strom vermischt werden, sondern sollte nach einem Verteilschlüssel geregelt werden, z.B. können Erträge im Verhältniss der Investitionen verteilt werden.

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Haben Sie weitere Fragen über das Thema oder über unser Tool, besuchen Sie unsere Webseite. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung.