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Publiziert: 22 Aug. 2023
Aktualisiert: 05 Dez. 2023

Der Wandel der Hoch- und Niedertarife im Strommarkt: Ein Blick in die Zukunft der Strompreise

Der Strommarkt unterliegt einem stetigen Wandel, der nicht nur technologische Entwicklungen, sondern auch Veränderungen in der Energieerzeugung und -verteilung beeinflusst. Ein Bereich, der in diesem Zusammenhang besonders spannend ist, betrifft die Hoch- und Niedertarife.

Ursprünglich wurden diese Tarife definiert, um den Stromverbraucher:innen Anreize zu schaffen, zu bestimmten Tageszeiten Strom zu sparen oder zu verbrauchen. Doch mit der Veränderung der Energielandschaft und neuen Anreizen in der Stromerzeugung ergibt es Sinn, auch die Hoch- und Niedertarife zu transformieren.

Die traditionelle Definition von Hoch- und Niedertarif

Hoch- und Niedertarif unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Preise und die Zeiten, zu denen sie angewendet wurden.

Der Hochtarif (HT) galt zu Spitzenzeiten, wenn die Nachfrage nach Strom am höchsten war – z.B. von Montag bis Freitag zwischen 07:00 und 20:00 Uhr sowie an Samstagen von z.B. 07:00 bis 13:00 Uhr. In dieser Zeit war der Stromverbrauch generell höher, und die Kosten bewegten sich im Bereich von 18 bis 22 Rappen pro Kilowattstunde.

Der Niedertarif (NT) hingegen galt ausserhalb dieser Zeiten und bot vergleichsweise niedrigere Preise wie z.B. von 12 bis 16 Rappen pro Kilowattstunde.

Der Einfluss von erneuerbaren Energien auf die Tarifstruktur

In den letzten Jahren haben erneuerbare Energien wie Solar- und Windkraft einen immer grösseren Anteil an der Stromerzeugung eingenommen. Diese Energien sind oft variabel und abhängig von Umweltfaktoren wie Sonneneinstrahlung und Windgeschwindigkeit. Dies bedeutet, dass die Stromerzeugung nicht mehr ausschliesslich an die Spitzenzeiten der Nachfrage gebunden ist.

Trotz dem Bedarf, die Anreize für Stromverbrauch anders zu setzen, gibt es kaum Bewegung in der Schweiz. Die Niederlande, beispielsweise, produzieren gut doppelt soviel Solar Strom wie die Schweiz.

Zum Teil liegt dies mitunter daran, dass die Anreize in der Schweiz noch immer ausgelegt sind, um grosse Mengen nächtlichen Nuklearstrom zu verbrauchen. Die Effekte von bspw. Solarstrom am Sommermittag werden weitestgehend ignoriert.

Die Bevölkerung wird somit weiterhin angespornt, möglichst viel Strom am Tag (Hochtarif) zu sparen und in der Nacht (Niedertarif) zu verbrauchen.

Gerade in Winternächten bzw. sonnigen Mittagen sind diese Fehlanreize nicht zukunftsfähig. Wenn die Schweiz unabhängiger in der Stromversorgung werden will, müssen die Tarife und Anreize für Erneuerbare Energien überdenkt werden.

Die Notwendigkeit einer neuen Tarifstruktur

Angesichts dieser Veränderungen stehen traditionelle Hoch- und Niedertarife vor einer Herausforderung. Eine Tarifstruktur, die auf festen Zeitintervallen basiert, passt nicht mehr zu den flexiblen Erzeugungs- und Verbrauchsmustern im modernen Stromnetz. Um die Vorteile erneuerbarer Energien optimal zu nutzen und den Stromverbrauch zu optimieren, ist eine differenziertere und anpassungsfähigere Tarifstruktur sinnvoll.

Das bedeutet, dass es dynamische Tarife geben muss: Tarife die angepasst sind an das Verhalten der Nutzer:innen, aber auch an die Jahreszeiten und an die Last, die auf dem Energienetz liegt - in Echtzeit. Dies lässt Abrechnungen deutlich komplexer werden, daher bereiten wir uns bei zevvy bereits darauf vor, um dies abzufangen.

Mit dynamischen Tarifen und Verbrauchsdaten in Echtzeit können die Verbrauchsgewohnheiten der Nutzer:innen sensibilisiert werden, und auch Anreize geschaffen werden, um in erneuerbare Energien zu investieren.

Übliche Lösung bei zevvy

Bei zevvy wenden die meisten Schweizer Immobilienbesitzer, welche Solar-Anlagen installiert haben, aktuell das einfachere VEWA-Modell an. Dabei wird Hoch- und Niedertarif durch Solar- und Netztarif ersetzt.

ZEV, beispielsweise, verwenden Tagsüber Ihren eigenen Solarstrom, welcher günstiger ist als der heutige reguläre Hochtarif. Der Restbezug vom Stromversorger ist auf der Rechnung ersichtlich und das Total wird einfach auf die Anzahl kWh auf der Rechnung verteilt. So entsteht der Netztarif.
Der Solartarif wird meistens so berechnet, dass 80% des Netztarifs genommen werden.

Diese Lösung ist flexibel auf viele Jahre, auch falls sich die Anreize und Stromtarife über die Laufzeit der Solaranlage verändern.


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