Publiziert: 14 Juni 2024
Aktualisiert: 14 Juni 2024
Projekte Konstanz – Mieterstrom Kundenanlage für die Schreinerei und Mietparteien
Einleitung
Das Projekt Mieterstrom in Form einer Kundenanlage wurde auf Anregung des gewerblichen Mieters, einer Schreinerei, ins Leben gerufen. Ursprünglich war nur die Werkstatt im Fokus, doch im Laufe der Planung wurde beschlossen, das gesamte Haus mit einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) zu versorgen. Das Ziel des Projekts ist es, den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms zu maximieren und eine gerechte Verrechnung des Stromverbrauchs unter allen Parteien zu gewährleisten.
Ausgangslage
Die Liegenschaft besteht aus einem gewerblichen Teilnehmer (Schreinerei), vier Mietparteien im Wohnhaus und Allgemeinstrom. Insgesamt müssen sechs Teilnehmer abgerechnet werden, die alle mit demselben Hausanschluss verbunden sind. Der jährliche Strombedarf beträgt etwa 40.000 kWh.
Realisierung
Zunächst wurde der Strombedarf der Liegenschaft ermittelt. Wobei sich zeigte, dass die Schreinerei etwa drei Viertel des Gesamtverbrauchs ausmacht. Danach wurden Angebote von PV-Firmen eingeholt, welche sowohl die Messtechnik als auch den Umbau des Zählerschranks übernehmen könnten. Schliesslich wurde aufgrund der Investitionskosten beschlossen, die PV-Anlage auf dem Dach der Werkstatt zu installieren.
Die finale PV-Anlage hat eine Leistung von 25 kWp und besteht aus 60 Modulen. Ein Hybridwechselrichter optimiert den Eigenverbrauch über einen Akku. Die Wallbox der Werkstatt wird über den Zähler betrieben, während die Mietparteien derzeit noch keinen Bedarf an Ladestationen haben. Gespräche mit den Mietern führten zu einer Akzeptanz der gemeinschaftlichen Abrechnung, hauptsächlich wegen der erwarteten Kostenersparnis und der unkomplizierten Handhabung bei Mieterwechseln.
- Mieterstrom Kundenanlage: Gemischte Liegenschaft mit vier Wohneinheiten und einer Gewerbeeinheit
- Photovoltaik (PV) Installation auf der Schreinerei: 25 kWp / 60 Module
- Hybridwechselrichter: Optimierung des Eigenverbrauchs über Akku
- E-Mobilität: Verläuft direkt über Zähler der Nutzeinheit
Abrechnung
Die Abrechnung erfolgt über zevvy. Dank der automatischen Datenschnittstelle zu Solar Manager werden die abrechnungsrelevanten Daten nahtlos in die Abrechnungssoftware übertragen.
Das Verrechnungsmodell sieht für jeden Teilnehmer eine fixe Grundgebühr für den privaten Messstellenbetrieb vor. Der Netzstrom wird eins zu eins weiterverrechnet, während der Solarstrom 2 ct/kWh günstiger als der Netzstrom verkauft wird. Die fixe Grundgebühr deckt voraussichtlich die Kosten für den EVU-Zähler, den Zählertausch und die Wartung der Anlage.
Wirtschaftlichkeit und Subventionen
Subventionen, die in Deutschland möglich wären, wurden nicht beantragt, da dies zusätzliche, kostenintensive Zähltechnik erfordert hätte.
Der aktuelle Autarkiegrad liegt bei etwa 40%, abhängig davon, ob in der Werkstatt produziert wird oder nicht. Dieser Anteil wird auf alle Parteien umgelegt, was zu einer Kostenentlastung der Mieter und einer geringeren Belastung des Gewerbes führt.
Fazit
Das Projekt Kundenanlage in Konstanz zeigt, wie durch gemeinschaftliche Initiativen und innovative Technologien die Energieversorgung in einem gemischten Gewerbe-Wohnhaus nachhaltig verbessert werden kann. Durch die Nutzung von zevvy und Solar Manager wurde eine kostengünstige und individuelle Lösung gefunden, die eine faire und transparente Abrechnung des Stromverbrauchs ermöglicht. Wir bei zevvy sind stolz darauf, Teil dieser wegweisenden Entwicklung zu sein und freuen uns auf weitere erfolgreiche Projekte in Deutschland.