Publiziert: 20 mars 2024
Aktualisiert: 23 mai 2025
Erkennung von Anomalien
Im folgenden erklären wir Ihnen, was Anomalien sind, wie diese entstehen können und wie zevvy mit diesen umgeht. Darin beinhaltet ist die Schritt für Schritt Anleitung, wie sie die Erkennung von Anomalien aktivieren.
Eine Anomalie ist definiert als eine Abweichung von der Regel oder von üblichen Strukturen. Im Kontext Ihrer Nebenkostenabrechnung können Anomalien bei den Messwerten entstehen. Die Messwerte Ihrer Zähler werden im zevvy normalerweise als aufsummierte Zählerstände gehandhabt. Der Zählerstand startet also einmal beim Wert 0 und jeder anschliessende Verbrauch wird diesem Wert aufsummiert. Somit entsteht eine zunehmende Funktion. Natürlich bleibt der Wert gleich, wenn z. B. kein Strom verbraucht wird, aber in der Theorie nimmt der Wert nie ab. Denn dies würde bedeuten, dass ein negativer Verbrauch herrscht.
Trotzdem kann es vorkommen, dass ein einzelner unmöglicher Wert oder ein einzelner 0 Wert auftaucht. Die Gründe dafür können vielfältig sein, z. B. kann es daran liegen, dass es Stromunterbrüche gab und die Zähler oder die Übertragung neu gestartet wurden. Im zevvy haben Sie die Möglichkeit Anomalien automatisch zu erkennen. Dabei werden einzelne signifikant abweichende Werte, sowohl positive als auch negative, herausgefiltert.
Wenn Sie die Messwerte von Hand im zevvy erfassen, ist die Wahrscheinlichkeit eher klein, dass Anomalien auftreten. Grösser ist die Wahrscheinlichkeit, wenn die Messwerte automatisch in geringen Zeitschritten importiert werden. In beiden Fällen jedoch werden Sie beim Versuch eine Abrechnung zu generieren von zevvy auf die Anomalie hingewiesen. Dabei handelt es sich um einen Hinweis oder Fehlermeldung. Wenn die Abweichung physisch vollkommen unmöglich ist, können Sie im Prozess nicht weiterfahren. Zusätzlich werden die Zeitpunkte ausgewiesen, bei welchen die Anomalie registriert wurde.
In den Messdaten haben Sie die Möglichkeit diese fehlerhaften Messwerte von Hand zu löschen. Wenn sich die Anomalien häufen, kann dies aufwendig werden. Daher gibt es die Möglichkeit die Anomalien automatisch zu erkennen und herauszufiltern.
In Ihrem Account gehen Sie auf Einstellungen [1] und anschliessend auf den Punkt Abrechnungen [2]. Im Register Abrechnungsmodus [3] setzen Sie den Haken bei der Erkennung von Anomalien [4]. Um abzuschliessen, speichern Sie Ihre Einstellungen [5].
Wenn Sie nun auf Abrechnen klicken, erscheint immer noch der Hinweis über die Anomalien. Allerdings handelt es sich jedoch lediglich um einen Hinweis und nicht mehr um eine Fehlermeldung. Sie können also mit dem Abrechnen weiterfahren und die Rechnungen generieren.
Im Abrechnungsreport sind die Anomalien ebenfalls ausgewiesen, mit dem Vermerk, dass das System die abweichenden Werte korrigiert hat. Auf diese Art ist auf lange Zeit nachvollziehbar, welche automatisierten Eingriffe zevvy gemacht hat.
Auch wenn zevvy fehlerhafte oder fehlende Messdaten erkennt und durch Interpolation ersetzt, kann es bei der Endabrechnung zu kleinen Differenzen kommen. Diese betreffen z. B. den Gesamtbezug oder die Verteilung von Solar- und Netzstrom.
Ein einfaches Beispiel:
Auf ihrer Solaranlage wird Strom produziert und die Daten aller Wohnungszähler werden im 15-Minuten-Takt erfasst.
Doch:
Zwischen 10:15 und 11:30 fällt ein Wohnungszähler aus. Es gibt in diesem Zeitfenster keine Verbrauchsdaten.
Was macht zevvy?
zevvy erkennt die Lücke und interpoliert in diesem Zeitintervall basierend auf den umliegenden Messwerten. Diese interpretierten Werte werden dann auf Solar- und Netzanteil aufgeteilt, so als wären sie echte Messdaten.
Wo liegt das Problem?
Die interpretierten Werte sind sinnvoll, aber nicht identisch mit dem tatsächlichen Verbrauch oder der tatsächlichen Verteilung zwischen Solar und Netz. Wenn mehrere solcher Fälle auftreten, kann es in der Summe zu Abweichungen kommen. Wie zum Beispiel, dass zevvy einen Netzanteil von 30'200 kWh berechnet, die Rechnung vom EW aber 30'000 kWh aufweist.
Das liegt nicht daran, dass ein Fehler in der Berechnungslogik vorliegt, sondern daran, dass bei fehlenden oder fehlerhaften Daten eine Interpolation notwendig ist. Und diese entspricht selten 100% der Realität.