Publiziert: 29 März 2022
Aktualisiert: 20 Nov. 2023
Wie kann ich meinen Energieverbrauch nachhaltig beeinflussen?
Die Energiebilanz von Liegenschaften, beispielsweise Wohn- oder Geschäftsgebäuden, wird hauptsächlich von dem Energieverbrauch für Heizung und Wasserwärmung bestimmt. Was dahinter steckt und wie Sie Ihren Energieverbrauch nachhaltig beeinflussen können, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag!
Im nachhaltigen Beeinflussen von Energie liegt ein riesiges Potenzial. Im Fokus liegt hier die effizientere und bewusstere Nutzung von Energie, sowie das Einsparen von Strom. Dabei ist der nicht verwendete und verschwendete Strom, die günstigste und umweltfreundlichste Art mit der vorhandenen Energie umzugehen. Wichtig ist dabei auch zu nennen, dass ca. ein Drittel des gesamten Stromverbrauchs in der Schweiz ohne unmittelbaren Nutzen verloren geht. Demzufolge steckt hier ein riesiges Energiesparpotenzial, unabhängig von der Effizienz und Nutzung eines Gerätes. Viele Institutionen, Anlagen und Systeme können unter anderem durch optimierte Einstellungen kostengünstiger und effizienter betrieben werden. Auch der Austausch alter und ineffizienter Geräte, hinzu energieeffizienten Geräten, kann zur Reduzierung des eigenen Stromverbrauchs führen.
Bei genauerer Betrachtung des Energieverbrauchs beim Wohnen und Leben, also dem Nutzen von Wohn- und Geschäftsgebäuden, wird deutlich, dass hier drei Treiber für den Energieverbrauch im Mittelpunkt stehen - das Heizen, der Warmwasserverbrauch, sowie der Stromverbrauch. Rund zwei Drittel der Energie werden zum Heizen benötigt.
Beeinflusst werden kann der Energieverbrauch in Liegenschaften, wie Wohn- und Geschäftsgebäuden, von vielerlei Gegebenheiten. Einerseits wird der Energieverbrauch von den bauphysikalischen Eigenschaften des Gebäudes z.B. Wärmeschutz und Luftdichtheit beeinflusst. Bei Gebäuden ohne modernisierte bauphysikalische Eigenschaften geht bis zu 25% der Energie über die Fenster, bis zu 20% über die Aussenwände und bis zu 10% über die Kellerdecke verloren. Generell wird der Energieaufwand für die Heizung zum größten Teil von der Bauweise der Liegenschaft beeinflusst.
Neben den Gegebenheiten des Gebäudes, wird der Energieverbrauch durch die Nutzer:innen beeinflusst. Beispielsweise ist nachgewiesen, dass bei Gebäuden gleicher Bauweise, starke Unterschiede im Energieverbrauch deutlich werden. Dies ist auf die Nutzer:innen zurückzuführen. Die Studie „Auswirkungen der verbrauchsabhängigen Abrechnung in Abhängigkeit von der energetischen Gebäudequalität“ zeigt, dass gerade, wenn es sich um ein modernisiertes Gebäude mit energiesparenden Eigenschaften z.B. Wärmeschutz handelt, die Nutzer:innen mit ihren Energien sehr verschwenderisch umgehen. Doch gerade, wenn ein Gebäude gute bauphysikalischen Eigenschaften aufweist, sollte dieser Vorteil doch effizient genutzt werden! Denn schon durch eine gute Bauweise eines Gebäudes können bis zu 70 % der Energie fürs Heizen eingespart werden - warum nutzen die Nutzer:innen dies nicht?
Eine weitere Studie klärt dieses Phänomen auf. Sie zeigt, dass erst wenn die Nutzer:innen über ihren Energieverbrauch aufgeklärt wurden, sie weniger verschwenderisch mit der ihnen verfügbaren Energie umgehen. Wie ist das bei Ihnen? Haben Sie das Gefühl effizient und nachhaltig mit Ihren Energien umzugehen? Um einen verschwenderischen Umgang mit Energie nochmals zu verdeutlichen: Beim Kochen ohne Deckel geht bis zu 25% der Energie verloren - ähnlich auch beim Heizen mit geöffnetem Fenster.
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten den eigenen Energieverbrauch zu senken. Viele dieser Möglichkeiten sind einfache Massnahmen, die das Leben nicht erschweren und gleichzeitig auch noch für die nächsten Generationen erlebbar machen. Ganz generell braucht es eine bewusste Nutzung von Ressourcen, in unserem Fall Energie. Massnahmen, um den Energieverbrauch im Haushalt zu senken, sind:
- Auf energieeffiziente LED-Lampen umrüsten, dies spart bis zu 80% der Energie.
- Geräte vollständig abschalten, Schaltzeituhren oder schaltbare Steckerleisten verwenden, da die meisten Geräte auch im Stand-by-Modus Strom verbrauchen. Damit können bis zu 20% der Energie eingespart werden.
- Raumtemperatur um einen Grad absenken. Damit werden bereits 6% Energie gespart.
- Reduzierte Warmwasserzapfung. Duschen statt baden. Beim Baden wird ca. dreimal so viel Energie verbraucht, als bei einer fünfminütigen Dusche.
- Verändertes Lüftungsverhalten. Mehrmals täglich alle Fenster vollständig öffnen. 5 Minuten durchlüften und Fenster wieder schliessen.
- Herabschalten der Heizung bei Abwesenheit. Achtung: Trotzdem eine Temperatur von 16 Grad nicht unterschreiten, da sonst Schimmel entstehen kann.
- Energieeffiziente Geräte anschaffen. Dies ist in den meisten Fällen sinnvoller, als ein Gerät bis zum Versagen zu verwenden.
Eine speziellere Möglichkeit der Senkung des Energieverbrauches, ist die verbrauchsabhängige Heizkostenverteilung. Diese beinhaltet beispielsweise ein eingeschränktes, aber bedarfsgerechtes Heizverhalten (reduzierte Raumtemperaturen oder Teilbeheizung der Wohnung), ein verändertes Lüftungsverhalten oder eine reduzierte Warmwasserzapfung. Hierfür werden jedoch Zähler benötigt. Anwendbar ist diese Art der Senkung des Energieverbrauchs insbesondere für Mehrfamilienhäuser und Mietobjekte.
Zurückzuführen ist diese Art der Kostenverteilung auf die verbrauchsabhängige Energie- und Wasserkostenabrechnung (VEWA). Die VEWA gewährleistet eine verbrauchsabhängige Verteilung der Kosten für die Energie- und Wasserversorgung, wodurch Transparenz und Gerechtigkeit geschaffen wird. Durch diese Transparenz wird auch ein Anreiz geboten, sparsam mit den Energie umzugehen, unter anderem auch durch den Wettbewerb zwischen den Nutzer:innen. Wettbewerb deshalb, weil jede(r) Nutzer:in einen Einblick in den Energieverbrauch der Anderen hat. Die Verwendung der verbrauchsabhängigen Heizkostenverteilung erzielt einen Erfolg von rund 20% Einsparung der verbrauchten Energie.
Schlussendlich führt jeder verringerte Energieverbrauch zu einer geringeren CO2 Produktion und trägt damit zu einer langsameren Erwärmung der Erde bei! Dies sollte bei allen Einsparmaßnahmen, die getroffen werden, im Hinterkopf behalten werden. Wie zevvy das Thema der verringerten CO2 Produktion, allgemeiner der Nachhaltigkeit angeht, lesen Sie hier.