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Publiziert: 29 Apr. 2021
Aktualisiert: 12 Nov. 2024

Lageausgleich und Methoden zur Bestimmung

Möchten Sie eine faire Heizkostenabrechnung erstellen? Die Messungen der Energiezähler sind zum Teil nicht gerecht. Wohnungen mit mehr Aussenflächenanteil kühlen stärker aus und benötigen dadurch mehr Wärme, im Gegensatz zu solchen, welche links und rechts von den beheizten Wohnungen der Nachbarn profitieren können. Diese Unterschiede können mithilfe des Lageausgleichs behoben werden.

Dies ist hauptsächlich bei älteren Bauten der Fall. Bei modernen Gebäuden ist der Wärmedämmstandard so hoch, dass auf einen Ausgleich verzichtet werden kann, da es grundsätzlich keine heiz technische ungünstige Lage mehr gibt.

Beim Lageausgleich geht es darum, dass man die Wohnungslage innerhalb eines Gebäudes berücksichtigt. Bei gleichem Wärmekomfort benötigt eine aussenliegende Nutzfläche mehr Energie als eine innenliegende. Dasselbe gilt für nördlich gelegene Räumlichkeiten gegenüber solchen mit Südlage.

Während beim Grundkostenanteil automatisch einen Ausgleich des unterschiedlichen Wärmebedarfs erfolgt, muss der Lageausgleich für die Berechnung der verbrauchsabhängigen Kosten durch entsprechende Korrekturfaktoren vorgenommen werden. Diese Korrekturfaktoren müssen auf der Heizkostenabrechnung aufgeführt und nachvollziehbar sein.

Der Lageausgleich kann anhand zwei Methoden ermittelt werden.

Methoden zur Bestimmung des Lageausgleichs

Mit den folgenden zwei Methoden können Sie den Lageausgleich berechnen.

Bei der ersten Methode, der Referenzraum-Methode, sollen alle Heizkörper sorgfältig bemessen sein. Die Montage der Heizkörper muss den Berechnungen entsprechen und für alle Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus sollen Referenzräume definiert werden können. Referenzräume sind in diesem Fall gleichartige Innenräume.

Die Bestimmung der Heizleistung läuft in zwei Schritten ab:

  • Ermittlung der Heizkörperleistung in den einzelnen Zimmern. Falls vorhanden, kann von den Berechnungsunterlagen der Heizkörperfirma ausgegangen werden. Auf jeden Fall ist eine Kontrolle der berechneten Heizkörper notwendig, ob sie im entsprechenden Raum richtig montiert wurden.
  • Im zweiten Schritt wird eine Reduktion der installierten Heizkörper, der exponierten Räume, auf die entsprechenden Referenzräume gemacht. In diesem Fall werden unter «exponierten Räumen» die Nutzflächen verstanden, welche Anspruch auf einen Lageausgleich haben.

Beispiel zur Referenzraum-Methode:

Wir schauen auf eine Wohnung, genauer gesagt auf ein Zimmer, in einem Mehrfamilienhaus. Dieses Kinderzimmer befindet sich an der nördlichen Ecke, daher muss die Lage berücksichtigt und dementsprechend ein Lageausgleich gemacht werden. Es wird ein Referenzraum im selben Gebäude bestimmt. Die Leistung der Heizkörper wird in den beiden Zimmern gemessen und verglichen. Beim Eckzimmer kann nun der gemessene Wert entsprechend dem Referenzraum reduziert werden.

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Die Reduktions-Methode basiert auf umfangreichen Erfahrungszahlen bezüglich Energiemehrverbrauch in exponierten Wohnungen. Die Verbrauchsablesung der exponierten Zimmer werden mit einem Reduktionsfaktor bewertet. Der reduzierte Verbrauch wird anschliessend in der Abrechnung verrechnet.

Bei Wärmezählern pro Nutzeinheit kann der gemittelte Lageausgleichsfaktor eingesetzt werden.

Beispiel zur Reduktions-Methode:

Nehmen wir eine ähnliche Situation wie im vorherigen Beispiel. Ein Eckschlafzimmer mit nördlicher Lage soll ausgeglichen werden. Hier sehen Sie, wie ein solcher Lageausgleichsfaktor zustande kommt und wie das exponierte Schlafzimmer verrechnet wird.

Reduktions Methode 2