Suchen
Zevvy-icon-solar
Publiziert: 25 Juni 2024
Aktualisiert: 27 Juni 2025

Negative Autarkie

Autarkie bezeichnet im Energiesektor die Unabhängigkeit vom Stromnetz. Wird also Strom aus eigenen Quellen wie z. B. einer Photovoltaik-Anlage geschöpft, so steigt der Grad der Autarkie. Der Autarkiegrad ist der Massstab für die Autarkie. Er bezieht sich auf den Prozentsatz der Unabhängigkeit des Stromnetzes. Wenn beispielsweise 10 % des Energieverbrauchs von der Solaranlage kommen, hat man 10 % Unabhängigkeit und somit einen Autarkiegrad von 10 %.

Mehr zu diesem Thema können Sie in unserem Beitrag über den Autarkiegrad lesen.

Was ist negative Autarkie?

Doch was ist negative Autarkie? Negative Autarkie tritt auf, wenn mehr Strom vom Netz bezogen wird, als überhaupt verbraucht wurde. Das ist jedoch physikalisch unmöglich, da der Autarkiegrad nicht unter 0 % fallen kann. Ein negativer Autarkiegrad deutet immer auf einen Fehler oder eine Ungenauigkeit hin. 

Wie kann es also zu einer negativen Autarkie kommen? Insbesondere bei der Nutzung der zevvy-Plattform kann solch eine Fehlermeldung auftreten.


Bei zevvy berechnen wir in Abständen von 15 Minuten die Messwerte. Wir ermitteln wie viel Strom laut Bilanzzähler oder Solarzähler eingekauft und verbraucht wurde. Die Differenz dieser Werte entspricht dem Solarstromverbrauch. Schlussendlich werden Solaranteil und Netzanteil mit ihren jeweiligen Tarifen multipliziert, um die Energieabrechnung zu erstellen. 

Weitere Informationen zur Berechnung des Eigenverbrauchs von Solarstrom finden Sie unter: Berechnung des Eigenverbrauchs von Solarstrom über Bilanz- und Solarzähler

Hier sehen Sie ein Beispiel, wie der Energieverbrauch im Normalfall aussehen würde: 

Diagramm Verbrauch in k Wh

Bei einer negativen Autarkie übersteigt der Verbrauch des Netzstroms den gesamten Verbrauch aller Wohnungen, so wie es im folgenden Diagramm zu sehen ist:

Diagramm Verbrauch negative Autarkie
Interpretation von falschen PDF

Warnung in Kontrollübersicht: Im Abrechnungsprozess werden die Softwarebenutzer:innen vor dem Weiterfahren gewarnt und es werden Hinweise gegeben an welchen Tagen eine grosse Minusautarkie anfällt. 

Angepasste Abrechnungsresultate: Wenn Softwarebenutzer:innen trotzdem weiterfahren, können in der Abrechnung Unstimmigkeiten auftauchen. Typisch sind z.B. nach oben korrigierte Totalverbräuche der Liegenschaft, verglichen mit anderen Quellen wie z.B. der Stromrechnungs des Energieversorgers. 

Interpretation: Zentral ist, dass jede Wohnung so viel Energie bezahlt, wie effektiv in die Wohnung geflossen ist. Die Angaben über das Total der Liegenschaft ist nicht gleich wichtig. Es ist in den Händen der verantwortlichen Person zu entscheiden, ob die Abrechnungen so verrechnet werden, oder ob in die Problemursache investiert wird. 

Mögliche Ursachen für negative Autarkie

Unstimmigkeiten in den Messwerten: Kleine Abweichungen in den Messwerten können zu negativen Autarkie-Werten führen. Solche Abweichungen entstehen durch Verschiebungen oder Ungenauigkeiten in der Messung. Diese Unstimmigkeiten gleichen sich in der Regel wieder aus und haben keine grossen Auswirkungen.

Defekte Zähler: Grössere Unstimmigkeiten können durch defekte Zähler oder Zähler, die nicht mehr korrekt zählen, verursacht werden.

Unbemerkter Verbraucher: Wird an einem Ort Strom verbraucht, jedoch nirgendwo erfasst, kann dies ebenfalls zu grösseren Unstimmigkeiten führen. Zum Beispiel verbraucht eine Ladestation Strom, der jedoch nicht erfasst wird. In der Abrechnung könnte dann der Eindruck entstehen, dass mehr Strom bezogen wurde, als tatsächlich verbraucht wurde, da dieser Verbrauch unter keinem Zähler erfasst ist.

Tipp: Oft ergeben sich bei neuen Projekten Anfangsschwierigkeiten und die nächste Abrechnungsperiode verläuft problemlos. Es lohnt sich also verschiedene Abrechnungsperioden zu testen um möglichst wenig Aufwand zu generieren. Wenn nur die erste Abrechnungsperiode betroffen ist, können allenfalls pragmatische Zwischenlösungen gefunden werden mit den Strombezüger.